Ich bin erstaunt. Anscheinend war ja vielen von euch „die Kur“ ja ein einprägender Teil der Jugend.
Ich war wie der Wortvogel in jungen Jahren zwar auch „verschlochen“, aß also vieles nicht und erinnere mich auch an den einen oder anderen tränenreichen Kampf am Abendtisch („du gehst erst ins Bett, wenn du aufgegessen hast“), musste deswegen aber nicht in Kur. Lag vielleicht daran, dass ich viele Sommer bereitwillig meine Großeltern besuchte. Dasselbe Dorf (Eckenhagen anyone?) – zumindest bis zum Gymnasium, dann sind wir umgezogen – aber immer irgendwie Urlaub von der Familie. Einige meiner Lieblingsgerichte wie Kidneybohnensuppe gab es nur dort. Außerdem besaßen sie eine riesige Wiese, mit angrenzendem Wald. Und einige Freunde lebten direkt in der Nachbarschaft. Und das Beste: Während der Mittagsschlaf-Zeit konnte ich mich in den gemütlichen Sessel einkuscheln und in aller Ruhe Bonanza, Star Trek und Co. auf Sat 1 sehen, während Oma und Opa genüsslich vor sich hin schnarchten.